Mittwoch, 29. August 2018


Hallo,

dies ist mein letzter Post. 

Wie alles in meinem Leben, habe ich auch dieses hier nicht durchgezogen und geschafft.

Ich werde mich für einige Monate zurück ziehen. Das bedeutet, dass ich meine sozialen Kontakte auf ein absolutes Minimum runter schraube.

Jeglicher Kontaktversuch von Menschen wird abgeblockt.

Mein Leben wird sich verändern müssen. Dazu gehören auch radikale Änderungen.

Wie diese aussehen, weiß ich selber noch nicht. Aber es interessiert auch keinen. Also scheiss drauf!

Ich wünsche den Menschen, die diesen Text lesen, ein schönes und glückliches Leben.

Montag, 18. Juni 2018

Mal wieder ein Lebenszeichen


Es ist eine ganze Weile her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Trotzdem finde ich es interessant und auch lustig, wer offenbar hier so mitliest und auch Kommentare hinterlässt.

Dies geht nun an diese Subjekte: Wenn Ihr sonst keine Probleme habt, dann nervt doch jemanden der Euren Scheiss auch interessiert :-D

In meinem Leben ist in den letzten Monaten so einiges passiert. Mein Babe ist zur mir gezogen, ich habe endlich eine Therapeutin gefunden, unsere kleine Lilith ist gerade so dem Tod von der Schippe gesprungen und und und.

Des Weiteren ist mir nun auch bewusst geworden, wie es beruflich bei mir weiter gehen soll. Sobald ich die Bestätigung hierzu erhalte, werde ich es entsprechenden mitteilen. So lange wissen es nur Menschen, denen ich vertraue.

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Cousin auch noch einmal für den tollen Tag und die hilfreichen Gespräche bedanken. Durch ihn ist mir einiges bewusst geworden.

Ich bin nun auch wieder in sozialen Netzwerken vertreten. Warum sollte ich auch mein Leben von anderen Menschen bestimmen lassen? Diese Menschen sind nicht Teil meiner Familie oder meines Lebens. Trotzdem ist es traurig, dass diese dauernd versuchen, sich in mein Privatleben einzumischen und Teile meiner Familie beleidigen.

Ich muss zugeben, dass es mir in den letzten Monaten sehr viel besser geht. Dies hat viele verschiedene Gründe. Doch es gibt auch immer wieder Tage, die mich versuchen zurück zu werfen. Die schwachen Menschen geben bei einem Hindernis auf, die starken jedoch überwinden diese, auch wenn es viel Kraft und Zeit kostet.

Die nächsten Monate werden auch etwas turbulent und anstrengend. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich auch diese meistern werde.

Freitag, 2. März 2018

Home sweet Home

Es ist einige Zeit vergangen, seitdem ich meinen letzten Post geschrieben habe.

Ich bin nun seit einem Tag aus der Klinik entlassen worden und bin wieder daheim. Insgesamt war ich nun 7 Wochen in der Klinik. An sich habe ich eigentlich mit einem längeren Aufenthalt gerechnet aber ich kam mit dem Therapeuten in der Schematherapie nicht wirklich zurecht (ging mir aber nicht alleine so). Daher hatte gerade die Schematherapie bei mir keinen wirklichen Erfolg.

Jedoch habe ich schon einiges aus meiner Zeit in Mainz mitgenommen. Vor allem die Ergotherapie und die Skillsgruppe waren sehr gut.

Doch das mit weitem Abstand Beste was ich aus meiner Zeit dort mitgenommen habe, ist die Liebe.

Eine Liebe, die ich bis jetzt noch für keinen Menschen gespürt habe. Ich bin für jeden Tag so unendlich dankbar, den ich mit Ihr verbringen durfte und für jede weitere Sekunde die wir noch vor uns haben.

Außerdem habe ich mir ein lang ersehntes Piercing stechen lassen, ein Apadravya.

Ja es war etwas schmerzhaft aber nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet habe. Falls jemand eine genauere Information bzw. einen detaillierteren Erfahrungsbericht möchte, kann mir gerne direkt schreiben.

Die erste Nacht Zuhause war auch gar nicht mal so übel, wenn ich auch sehr einsam war, da ein großer Teil meiner Seele und mein Herz nicht bei mir sein konnte.

Es ist aber mal schön, seine Ruhe zu haben. Wenn man dauernd mindestens 18 Menschen um sich herum hat und nie wirklich mal alleine ist, vermisst man die Ruhe doch sehr.

Ich habe dort viele nette Menschen kennen gelernt. Zu manchen hat sich sogar eine Freundschaft entwickelt und man wird noch nach der Klinik Kontakt haben.


Ab jetzt werde ich einen neuen Weg für mich gehen. Er wird nicht einfach sein aber das Ziel lohnt sich, diese Strapazen auf sich zu nehmen. Zum Glück muss ich diesen Weg nicht alleine gehen :-D

Mittwoch, 21. Februar 2018

Ein kleiner Status der Therapie

Ich bin nun seid 6 Wochen in der Klinik und mache Schematherapie. Für mich persönlich sehe ich absolut keine Verbesserung oder auch nur eine Richtung.

Es geht die ganze Zeit nur um das innere Kind. Aber ich habe dazu keinen Bezug. Wie soll ich etwas trösten, zudem ich keine Verbindung habe?

Die Einzelgespräche drehen sich auch nur um das innere Kind. Angeblich sei mein distanzierter Beschützer zu groß...

Vielleicht ist es für mich nicht der richtige Zeitpunkt, diese Therapie zu führen. Vielleicht werde ich aber auch nie eine Verbindung zu diesem Kind haben.

Auch das aktive wahrnehmen von Gerüchen, Geschmäckern und Co packe ich auch nicht wirklich. Essen ist für mich nie ein Genuss gewesen, sondern nur ein dazu da, um meinen Körper Energie zuzuführen.

Daran wird diese Therapie hier auch nichts ändern.

Was ich hier nur mal wieder gelernt habe ist, dass man den Worten von vielen Menschen einfach nicht trauen kann. Sie reden viel wenn der Tag lang ist. Doch am Ende erkennt man, dass es nur leere Phrasen sind.

Das kann ich mir auch schenken. Kein Wunder warum ich so wenige Sozialkontakte habe. Die Menschen sind einfach von Natur aus verlogen und immer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.


Wahre Freundschaft gibt es nicht!

Dienstag, 20. Februar 2018

Von Emotionen und Suizid

Es gibt Tage, die starten eigentlich ganz gut. Man wacht nach einer halbwegs guten Nacht auf, hat einen Kaffee und sieht die bessere Hälfte.

Man verbringt einige Stunden damit, sich irgendeinen Mist bei Netflix und Co reinzuziehen und geht ab und zu rauchen.

Doch auf einmal ändert sich deine Stimmung von gut zu beschissen. Diese ständigen Wechsel der Stimmung sind einfach nur anstrengend. Vor allem müssen sie noch nicht einmal einen Auslöser haben.

Wenn dazu noch wieder einmal Suizidgedanken kommen, endet der Tag ziemlich scheiße. Doch wenn man seit dem 14 Lebensjahr fast täglich Suizidgedanken hat, gewöhnt man sich mit der Zeit etwas daran.

Mal sind sie stärker und man überlegt, wie man es machen kann. Wie es wohl am einfachsten und schnellsten geht. Vielleicht überlegt man sich auch schon, welche Dinge man dazu kaufen müsste.

An guten Tagen denkt man einfach nur so an den Tod. Einfach Ruhe habe. Kein Stress mehr zu haben, keine Ängste, keine Zweifel. Nur Frieden.

Doch in diesen Momenten denke ich dann immer an meine Kinder und meine Freundin. Ich könnte Ihnen das nicht antun. Zwei Selbstmordversuche habe ich überlebt und ich denke mal nicht, dass es ein drittes mal auch so endet.


Daher werde ich jeden Tag weiter kämpfen. Manchmal für mich, doch meistens für diese drei Personen die mein Herz ausfüllen.

Montag, 19. Februar 2018

Die Liebe

Als Borderliner hat man immer mal wieder Probleme, wirklich Gefühle für jemanden zu entwickeln.

Doch wenn man für jemanden etwas empfindet, dann verdammt intensiv. Und so geht es mir auch. Doch zu meinem Glück, beruht es (fast) auf Gegenseitigkeit.

Es kommt mir vor, als ob ich das fehlende Puzzleteil von meinem Leben gefunden habe. Jeder Augenblick mit ihr ist einfach nur das Beste.


Sie unterstützt mich bei allem was ich mache und gibt mir Kraft, So etwas habe ich noch nie erlebt...

Alles hat einen Anfang...

Ich habe mir lange Gedanken darüber gemacht, wie ich meine ersten Worte hier wähle... Also fangen wir mal an :-)

Die Diagnose Borderline erhielt ich zum ersten mal mit 16 Jahren. Allerdings irgendeine Hilfe bekam ich nicht.

Für die junge Gruppe war ich zu alt und für die alte Gruppe zu jung.

Also musste ich irgendwie damit alleine klar kommen.

Meine Emotionen konnte ich viele Jahre so gut wie nicht steuern. Auch die Möglichkeit wirklich Emotionen zu empfinden war wirklich sehr schwer für mich.

Die Selbstverletzung gehörte jahrelang zu mir. Nicht nur das „Ritzen“ sondern auch andere Dinge.

Mein Leben war an sich 11 Jahre gar nicht mal so schlecht. Verheiratet, zwei Kinder, schönes Mietshaus und ein guter Job.

Aber wie das Leben manchmal halt so spielt, ging alles den Bach runter.

Von der Ehefrau betrogen und verlassen, extrem verletzt worden mit Worten und Taten.

Seit April 2017 versuche ich mir irgendwie nun mein eigenes Leben aufzubauen. Was aber wirklich nicht einfach ist.

Eine Reha von 9 Wochen hat mir überhaupt nichts gebracht. Kein Wunder wenn man in eine Klinik kommt die auf Demenz, MS, Alzheimer und Co spezialisiert ist.

Mein Arzt sowie meine Therapeutin hatten keinerlei Erfahrungen mit Borderline. Also hatte ich im Endeffekt 9 Wochen fast nichts zu tun außer mich zu langweilen und mich selbst fertig zu machen.

Auch im Bereich „Liebe & Beziehung“ habe ich mal wieder richtig ins Klo gegriffen. Ich war mit zwei Damen gleichzeitig zusammen, wovon ich für keine irgendwas empfunden habe. Ich war nur mit den beiden zusammen, damit ich nicht alleine war.

Eine Beziehung davon war für mich extrem anstrengend. Ich wurde fast die ganze Zeit nur beleidigt und runter gemacht. Ich hatte absolut nix zu lachen in dieser „Beziehung“.

Seit Anfang Januar bin ich nun stationär in Mainz in der Klinik. Dort habe ich endlich die Kraft gehabt, mich von dieser Beziehung zu lösen.

Denn ich musste endlich mal lernen, auch ohne Partner zu leben. Und das habe ich noch nie geschafft. Denn als Bordi hat man wirklich Probleme alleine zu sein und wenn man in einer Beziehung ist, hat man fast die ganze Zeit Angst den anderen zu verlieren.

Vielen Menschen denken bei Borderline direkt an Ritzen und Selbstmord. Doch so einfach ist es nicht.


Daher schreibe ich diesen Blog, um euch mal einen direkten Einblick zu geben.